Auf dem zweiten Bildungsweg zu über 1000 Nachsuchen

„Aila vom Hexenkamp“ oder in Fachkreisen einfach nur „Emma“ genannt ist eine kleine zierliche Kopovhündin, die auf dem zweiten Bildungsweg praktisch als Quereinsteiger zu einem der erfahrensten und besten Nachsuchenhunde in der Region Schwäbischer Wald gereift ist.

Emma wurde am 11. April 2009 im Zwinger vom Hexenkamp von Boris Schnittker gewölft und ist mit 8 Wochen bei Jörg Mast im Remstal eingezogen. Die AZP am 02.-03.10.2010 in Neudenau, bei der nach damaligem Stand auch Riemenarbeit Prüfungsumfang war, absolvierte die Hündin mit durchgehend 8 Punkten, mit Ausnahme beim Fach Riemenarbeit. Da reichte die Leistung nur für 3 Punkte.

Bei der GP am 20.-21.10.2012 in Schlat zeigte sie auch sehr ansprechende Leistungen, mit Ausnahme im Fach Riemenarbeit. Hier reichte die Leistung nur für 2 Punkte. Der damalige Prüfungsleiter meinte bei der Zeugnisübergabe. „…der Hundeführer wäre ohne Hund schneller ans Ende der Fährte gekommen“

Bis zum Jahr 2013 war Emma als passionierter und lauffreudiger Stöberhund aktiv. Jörg Mast hatte mit der Hündin bis dahin lediglich Nachsuchen für den „Hausgebrauch“ gearbeitet, hatte aber an dieser Arbeit mit dem Hund „SCHWEISS“ geleckt. Auch wenn Emma auf Kunstfährten nur schwer zu überzeugen war diese zu arbeiten, zeigte sie bei echten Einsätzen einen ausgeprägten Fährtenwillen.

Daraufhin beschloss Jörg Mast sich als anerkannter Nachsuchenführer für die KJV Waiblingen beim Landesjagdverband bestätigen zu lassen. Von da an ging die Nachsuchenkarriere von Emma steil nach oben. 150 -200 Nachsucheneinsätze im Jahr waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Wenn irgendwo in der Region ein oder auch schon mehrere Nachsuchengespanne die Fährte nicht mehr voran brachten, musste Emma ihre ganze Erfahrung und Passion abrufen. So wurden unzählige Nachsuchen, an deren Erfolg niemand mehr glaubte, doch noch zu Ende gebracht und die Kreatur von ihrem Leid erlöst.

Ich selbst habe die Dienste vom Team Jörg & Emma mehrmals in Anspruch genommen. Auch wenn wir mal doch nicht ans Stück gekommen sind, mit Emma wusste man, dass es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht zu bekommen ist.

Und so absolvierte Aila vom Hexenkamp, „Klein EMMA“, am 27. November 2020 nach der Drückjagd im Stadtwald Waiblingen ihren 1.000. Nachsucheneinsatz!

Es gibt wohl nicht viele Hunde dieser Rasse, die so eine erfolgreiche Nachsuchenkarriere gemacht haben, auch wenn es die Prüfungsergebnisse im Fach Riemenarbeit nicht hätten vermuten lassen.

Emma war bis einen Tag nach ihrem 12. Geburtstag aktiv im Nachsucheneinsatz. Leider ist sie nur wenige Tage später friedlich eingeschlafen.

                Legenden sagen: „Jagdhunde sterben nicht, sie gehen tiefer in den Wald“

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Jörg und Emma für Ihren unermüdlichen Einsatz für den Tierschutz.

WAIDMANNS DANK

Dein Freund & Nachsuchenführerkollege
Oliver Döz