16. VFsP der Brackenzuchtvereine im Spessart

Bereits zum 16ten Mal trafen sich die Brackenzuchtvereine am 26. Juni auf den Flächen des Forstbetriebes Rothenbuch (Bayerische Staatsforsten) im Hochspessart zur gemeinsamen Verbandsfährtenschuhprüfung. Ausrichter war in diesem Jahr der Deutsche Brackenverein unter der Organisation von Prüfungsleiter Andreas Meyer.

Die Verbandsfährtenschuhprüfung der Brackenzuchtvereine ist für ihr sehr hohes Niveau bekannt. Die vorkommenden Schwarzwild- und Rotwildbestände und die meist sehr trockenen Buchen-und Eichenbeständen fordern die Hunde bzw. die Gespanne ungemein heraus. Gerade in diesem Jahr war und ist die Schwarzwilddichte im Spessart außergewöhnlich hoch. Dies konnten die ansässigen und anwesenden Forstleute Florian Vogel (Betriebsleiter am FB Rothenbuch) und Manfred Parr bereits zu Prüfungsbeginn versichern. Das Mastjahr 2020 und die fehlenden Drückjagden im Pandemieherbst 2020 ließen die Sauenbestände stark ansteigen.

Am Prüfungstag durfte der erste Vorsitzende des Deutschen Brackenvereins Josef Rieken zehn Gespanne begrüßen. Darunter waren drei Alpenländische Dachsbracken, zwei Trioler Bracken, zwei Jagdbeagle sowie jeweils eine Schwarzwild-, Brandl- und Steierische Rauhaarbracke. Auf einen für die Brackenführer typischen Hörnergruß in der Früh durch eine Bläsergruppe musste man dieses Jahr leider verzichten, zudem war aufgrund der Pandemiebeschränkungen das Teilnehmer- und Richterfeld ebenfalls sehr überschaubar.

Zügig wurden an diesem sehr sonnigen Morgen die Fährten verlost und die drei Richtergruppen rückten aus. Bereits am frühen Vormittag war klar, dass es heute wie gewohnt nicht einfach werden würde. In der Nacht hatten die Sauen über fast alle Fährten gebrochen und teilweise waren zudem die Anschusskarees gebrochen. Die Luft lag förmlich voll von Verleitungen und Schwarzwildwitterung, ebenso war das ein oder andere Stück Rot- und Rehwild über die Fährte gezogen. Zusätzlich wurde es kontinuierlich heißer an diesem fast wolkenfreien Samstag.

So ist es nicht Verwunderlich, dass von den zehn Gespannen nur die Hälfte am Suchenstück ankam. Die klassische Quote auf dieser Prüfung im Hochspessart.

Obwohl alle Gespanne bestens vorbereitet waren und sich in der Vergangenheit durch überdurchschnittliche Leistungen auf der Schweissfährte innerhalb ihrer Brackenzuchtvereine für den Spessart ,,qualifiziert“ hatten, kam so manches Gespann an diesem Samstag an seine Grenzen.

Lange Gesichter deswegen gab es aber nur vereinzelt, da die angetretenen Hundeführer sehr erfahrene Brackenführer sind und genau einschätzen können was ihre Vierbeiner leisten können. Am Prüfungstag benötigen Hund und Führer auch manchmal ein Quäntchen Glück und zudem sind unsere Hunde auch nur „Menschen“.

Es konnte am Ende des Tages insgesamt zweimal FS III vergeben werden, sowie zweimal FS II und einmal FS I.

Gegen 17.00 Uhr konnten Prüfungsleiter Andreas Meyer und der Vorsitzende des Deutschen Brackenvereins Josef Rieken feierlich einen FS I Preis an Frau Nina Bellof mit ihrer Dachsbrackenhündin ,,Bayla vom Fuchköppel,, vergeben und der sichtlich stolzen Führerin den Spessart-Wanderpokal in Form eines Sauerländer-Halbmondes überreichen.

Ebenso prämieren konnte man Leon Benfer mit seinem Dachsbrackenrüden ,,Baldur vom Hegestrauch,, mit einem FS II, Marco Faust mit seinem Tirolerrüden ,, Arthur vom Main-Taubertal,, mit einem FS II, Herr Dr. Breuhaus mit seinem Beagle mit einem FS III und Vinenzo de Pilla mit seinem Dachsbrackenrüden ,,Doni vom Hoisler“, ebenso mit einem FS III Preis.

Abschließend kann man sagen, dass die Prüfung wieder bestens organisiert war und sich der Hochspessart optimal für solch eine anspruchsvolle und jagdnahe Prüfung eignet. Den Richtern und dem Prüfungsteam gelang es wieder eine sehr angenehme und faire Prüfungsatmosphäre zu schaffen.

Dank gilt auch allen anderen Beteiligten, Helfern und Vereinsmitgliedern die immer im Hintergrund unterstützen, insbesondere Manfred Parr als ortsansässiger Revierleiter und Ehrenvorsitzender des Klub Tirolerbracke Deutschland.

Auf das nächste Jahr darf man sich bereits freuen, denn dann wird der Deutsche Brackenclub als Ausrichter zur 17. VFsP der Brackenzuchtvereine in den Hochspessart einladen.

Julian Sauter & Andreas Schmidt
Richteranwärter „Sw“ im DBV