Ein Treffen im hohen Norden Brandenburgs.
Die diesjährige Mitgliederversammlung fand am 12.09.2020 im etwa 140 km nordwestlich von Berlin gelegenen Perleberg statt. Gegen 17 Uhr versammelten sich 50 Mitglieder und weitere interessierte Gäste zur Veranstaltung im Konferenzraum des Sport- und Vital-Resorts Neuer Hennings Hof.
Vor dem Saal bildete sich zunächst eine lange Schlange, da sich jede*r Teilnehmer*in aufgrund der Corona-Bestimmungen in eine Liste eintragen musste. Kurz nach halb sechs eröffnete Roland Braas, Vorsitzender des Schwarzwildbrackenvereins, die Versammlung mit der Begrüßung. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Zahl der anwesenden Mitglieder bekannt gegeben. Anschließend wurde das im Mitteilungsblatt 2/19 veröffentlichte Protokoll der Mitgliederversammlung vom 31.08.2019 in Luisenthal genehmigt. Weiter standen auf der Tagesordnung die Tätigkeitsberichte des ersten Vorsitzenden, der Schatzmeister, der Geschäftsstelle, der Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit, des Schriftführers, des Hauptzuchtwarts, des Prüfungs- und des Richterobmanns, sowie der Kassenprüfer.
Erster Vorsitzender des SBV, Roland Braas, verkündete die erfreuliche Nachricht, dass trotz der Prüfungsausfälle durch das Coronavirus, alle Kopovs, die im Jahr 2020 geprüft werden sollten auch geprüft werden konnten. Er verwies auf den unermüdlichen und hoch engagierten Einsatz von Prüfungsobmann Dirk Michel, der für sämtliche Hunde einen Prüfungsplatz organisierte. Als besonderes Vorkommnis benannte er den überraschenden Rücktritt des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden der Regionalgruppe Mitte. Kommissarisch übernehmen Oliver Lorek und Peter Auerbach die beiden Positionen. Die engagierte Arbeit der neuen Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit, Marilena Kallweit, wurde sehr gelobt.
Die beiden Schatzmeister, Stefan Martens und Ronny Bunkahle, waren nicht anwesend (beide entschuldigt). Ihre Berichte wurden vom ersten Vorsitzenden vorgetragen. Zur Abstimmung standen die drei Anträge des ersten Schatzmeisters, Stefan Martens, welche im Mitteilungsblatt 1/20 veröffentlicht wurden. Demnach wurden die Kosten für Mitglieder des SBV für eine Wiederholungsprüfung der Anlagenzuchtprüfung (AZP) von 50 € auf 100 € erhöht. Ebenso wurden die Kosten einer Fährtenlautprüfung (FLP) jenen einer Schweißprüfung (SP) auf 50 € angepasst. Das Nenngeld für die Gebrauchsprüfung (GP) mit Schweiß beträgt nun, auf Grund des hohen Aufwands, 100 €. Wenn die Note für Schweiß über eine gesonderte Prüfung erbracht wird, ist dagegen weiterhin das bisherige Nenngeld zu zahlen. Des Weiteren ist die Kündigung der Jagdhunde-Unfallversicherung des SBV zu nennen. Diese wurde im Mitteilungsblatt 1/20 kundgegeben. Gründe hierfür sind die Beitragserhöhung, welche die Gothaer-Versicherung angekündigt hatte, und die im Verhältnis dazu stehende geringe Anzahl über die Versicherung abgewickelter Unfälle. Zudem sind in den letzten Jahren hohe Kosten in anderen Bereichen angefallen. Um die zusätzlichen Kosten auszugleichen, wäre eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von 10 € pro Person nötig gewesen.
Oliver Lorek berichtete als Leiter der Geschäftsstelle. Die Kasse weist hier ein Plus von gut 1000 € auf.
Als Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit erzählte Marilena Kallweit von ihrer Arbeit. Sie erstellte in zeitintensiver Eigenregie eine neue Homepage für den Schwarzwildbrackenverein. Diese wurde innerhalb der am Vormittag durchgeführten Vorstandssitzung präsentiert und bedurfte noch einiger kleiner Änderungen. Mitte Oktober soll die Website aber fertig sein und die alte Seite ablösen. An dieser Stelle ist auf den Aufruf zu verweisen, dass auch die neue Homepage nur lebendig sein kann, wenn sie regelmäßig mit Neuigkeiten gefüllt wird. Alle Mitglieder sind daher aufgerufen, Materialien dafür bereit zu stellen. Die neue Homepage wird in Zukunft den Schwarzwildbrackenverein der Öffentlichkeit präsentieren. Dafür sollte sie mit Bildern, Videos, Berichten und vielem mehr ausgekleidet werden. Diese können über Frau Kallweit und die Schriftführer*innen der Regionalgruppen veröffentlicht werden.
Rolf Strieder, Hauptzuchtwart des SBV, berichtete vom Zuchtgeschehen. Infos dazu wurden auch im Mitteilungsblatt 1/20 veröffentlicht. Demnach fielen im vergangenen Jahr 31 Würfe mit insgesamt 204 Welpen. Dies ist das höchste Welpenaufkommen seit 2013. Der Durchschnitt lag pro Wurf bei 6,9 Welpen. 2013 waren es noch 5,4 Welpen pro Wurf. Diese deutliche Steigerung ist in positiver Weise auf die Vitalität der Hunde zurückzuführen. In diesem Jahr fielen bisher ~21 Würfe mit etwa 120 Welpen. Herr Strieder prognostizierte für dieses Jahr eine ungefähre Welpenanzahl von etwa 150 bis 170. Der Durchschnitt liegt bisher bei 6,05 Welpen pro Wurf. Dies begründete er mit dem Alter mancher Zuchthündinnen, welche bald aus der Zucht ausscheiden werden. Zudem werden bei Kaiserschnitten oft weniger Welpen lebendig geboren. Eine Gefahr für die Welpen ist auch das Steckenbleiben im Geburtskanal. Erfreulicherweise gab es dieses Jahr kein „Sommerloch“, in welchem es sonst schwieriger ist, für die Welpen neue Besitzer zu finden. Offenbar nutzten viele Menschen die neuen Gegebenheiten durch Corona um sich einen Hund anzuschaffen, denn die Nachfrage nach Kopovwelpen war den ganzen Sommer über hoch.
Aktuell sind 74 Zuchtrüden und 64 Zuchthündinnen im Schwarzwildbrackenverein registriert. Weil die Rasse vom Genpool her noch recht klein ist, sollte das Bestreben dahin gehen, möglichst viele, gut veranlagte Hunde für die Zucht zu gewinnen. Ein erweiterter Genpool stellt zudem eine der Grundlagen für die Gesundheit unserer Rasse dar. Hinsichtlich der dafür notwendigen Röntgenuntersuchung der Bracken auf die Hüftgelenksdysplasie (HD) sei erwähnt, dass die Untersuchungskosten vom Besitzer zu bezahlen sind. Der SBV trägt allerdings die Kosten der Auswertung. Alle notwendigen Unterlagen sind bei der Zuchtbuchstelle einzureichen. Ein Vorlauf von 4 bis 6 Wochen ist für die Zuchtzulassung einzukalkulieren. Für Züchter ist es wichtig, ihre Wurfplanung über die Planungskarte oder per Mail rechtzeitig zum Ende des Jahres beim Hauptzuchtwart einzureichen.
Weiter ist für die Wurfabnahme ein Zuchwart vom SBV nicht zwingend nötig. Hier kann aus der Liste des VDH ausgewählt werden.
Über den optimalen Zeitpunkt des Deckens besteht weiter Ungewissheit. Es gilt die Regel, zwischen dem 11. und 18. Tag der Hitze sei ziemlich gut. Zu bedenken ist aber, dass jeder Hund unterschiedlich ist und es deshalb immer zu Abweichungen kommen kann.
Als Obmann für das Prüfungswesen bedankte sich Dirk Michel herzlich bei allen Prüfungsobleuten und Richtern aus den Regionalgruppen. 187 Kopovs wurden innerhalb der AZP FK-A auf der Hasenspur geprüft, in der Fächerkombination B (Schwarzwildgatter) waren es 105 Hunde. Die Gebrauchsprüfungen finden in allen Regionalgruppen im Oktober statt. Insgesamt werden dabei max. 16 Bracken geprüft.
Richterobmann Peter Knüpfer war ebenfalls nicht anwesend (entschuldigt). Der erste Vorsitzende berichtete an seiner Stelle von aktuell vier Richteranwärtern und vier Richteranwärtern Schweiß.
Im Anschluss an den Bericht des ersten Kassenprüfers, Andreas Kleinke, wurde der geschäftsführende Vorstand entlastet.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ stellte Schriftführer Oliver Döz anschließend zwei von ihm entwickelte Alternativen für das Vereinslogo vor. Eine Abstimmung der Versammlung erbgab jedoch die Beibehaltung des bisherigen Logos.
Ehe der erste Vorsitzende die Versammlung gegen 19 Uhr für beendet erklärte, schlug Oliver Döz der Mitgliederversammlung vor, das langjährige Vereins- und Vorstandsmitglied Peter Knüpfer zum Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen, was einstimmig angenommen wurde.
Weitere Informationen über Inhalte der Mitgliederversammlung können dem Protokoll entnommen werden, welches im Mitteilungsblatt 2/20 veröffentlicht wird.
Tamara Kurz
(Schriftführerin RG-Süd)